Warum fotogfrafiere ich?

Zusammenfassung

Warum ich fotografiere?
Weil die Kamera seit meiner Kindheit mein treuester Begleiter ist. Sie hilft mir, das Schöne im Vergänglichen festzuhalten und Menschen zu berühren. Trotz aller Zweifel weiß ich heute: Fotografie ist meine Berufung.

Fotografin Julia Tschirka mit Nikon-Kamera vor norwegischer Fjordlandschaft

„Ja, warum fotografierst du eigentlich die ganze Zeit? Warum machst du das? Du hättest deine Kamera doch genauso gut an den Nagel hängen können. Aber nein – seit Jahren, egal was du tust, begleitet dich die Kamera immer. Warum machst du das?“, hörte ich die Stimme am Telefon.

Beim Gedanken daran, meine Kamera an den Nagel zu hängen, kamen mir die Tränen in die Augen.

Warum?

Vielleicht, weil meine Eltern unsere Küche manchmal in ein Fotolabor verwandelten und ich mit fünf Jahren zuschauen durfte, wie auf weißem Papier Erinnerungen entstanden.
Vielleicht, weil die Kamera mein bester Freund und treuester Begleiter ist – die einzige Konstante in meinem Leben seit meiner Kindheit.
Vielleicht, weil ich die ganze Welt und jeden Moment für mich und andere festhalten möchte, weil das Leben so schön und so vergänglich ist.

Wie viel musste ich mir als Fotografin schon anhören:

„Wenn du die Kamera mitnimmst, komme ich nicht mit. Ich mag es nicht, wenn du Fotos machst – dann bist du nicht bei mir.“
„Wozu fotografierst du? Bringt das Geld, oder machst du das einfach so?“
„Du fotografierst ja wirklich jeden Mülleimer.“
„Die Bilder sind richtig schön! Welche Kamera hast du denn?“
„Mit Fotografie kann man heutzutage nichts verdienen.“
„Also bist du eine richtige professionelle Fotografin, oder machst du das nur in deiner Freizeit?“

Seit Jahren sehe ich, wie meine Fotografie Menschen in meinem Umfeld beeinflusst: Freunde, Bekannte, ehemalige Partner kaufen sich früher oder später eine Kamera und verbringen auf einmal viel mehr Zeit in der Natur.

Als ich die Ukraine und meine Schule verließ, schenkte ich jedem meiner Lieblingsmenschen in der Klasse ein kleines ausgedrucktes Foto von Sonnenaufgängen. Fast alle von ihnen sind später selbst Fotografen geworden … Vielleicht ist das Zufall. Vielleicht aber auch nicht.

„Warum fotografiere ich immer noch, obwohl ich einen Doktortitel in Biochemie habe? Ich glaube, weil die Fotografie meine Berufung ist“, antwortete ich – und legte auf.

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